Topic:
Vom Hoffen, Bangen und Verschwenden
thorte, Sonntag, 14. Januar 2007, 14:22h
Jeder kennt ihn. Jeder verachtet ihn. Jeder will ihm nur ungern entgegentreten.
Gemeint ist der Abschnitt im Leben, in dem man abhängig von einer anderen Person ist.
Nicht im Sinne von körperlicher Abhängigkeit, wie es z.B. im Falle einer Behinderung wäre. Nein, hierbei meine ich die Abhängigkeit von einer subjektiv gefällten Entscheidung, die über den weiteren Werdegang entscheiden kann.
Sei es im Beruf, ob man die angestrebte Stelle nun bekommt oder nicht, ob man den Ausbildungsplatz ergattert, in den perfekten Studiengang aufgenommen wird, oder ähnliches.
Oder sei es im zwischenmenschlichen Bereich. Hat die andere Person die gleichen Gefühle, wie ich sie für sie habe? Verzeiht sie [die andere Person] mir meinen Fehler? Kommen wir wieder zusammen?
In genau dieser Zeit wechseln sich die verschiedensten Gefühlszustände immer wieder ab.
Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – so heißt es in einem bekannten literarischen Werk. Wie zutreffend diese Zeile ist, kann man sich nicht vorstellen, wenn man eine solche Situation noch nie erlebt hat.
Ist man gerade noch optimistisch, dass das ganze zu einem guten Ende kommt und man danach stärker und glücklicher durchs Leben marschieren wird, so kann die Gemütslage ganz rasch und ohne Ankündigung ins genaue Gegenteil umschwenken. Man möchte am liebsten alles hinschmeißen, alles aufgeben; alles erscheint einem auf einmal so sinnlos, so unrealistisch, unerfüllbar. Die Decke fällt einem sprichwörtlich auf den Kopf, man ist völlig machtlos, kann dagegen auch rein gar nichts unternehmen, keinen Einfluss auf den Ausgang der Entscheidungsfindung der anderen Person nehmen. Hilflosigkeit, Traurigkeit, Zweifel, Unklarheit bestimmen das Denken.
Man wird dieses ungute Gefühl in der Magengrube einfach nicht los. Man wird von den eigenen Gedanken aufgefressen.
In jeder Sekunde hofft man auf baldige Antwort, parallel dazu hat man wiederum aber auch Angst vor einem negativen Ausgang, wenn man vor den Trümmerhaufen seiner Hoffnungen gestellt wird und man nun zusehen muss, wie man damit fertig wird.
Bei jedem Läuten des (Mobil-) Telefons hofft man, dass es diejenige Person ist, von der man gerade so abhängig ist; dass es zu einem guten Ausgang kommt; dass die Unsicherheit mit einem Mal, mit einem Anruf weggeblasen wird.
Man hofft vergebens; die Unbeständigkeit bleibt bestehen.
Sekunden dauern Minuten, Minuten dauern Stunden und Stunden dauern Tage – ein ungutes Gefühl. Unfähig an etwas anderes zu denken, sich abzulenken.
Doch kommt dann die Antwort, so stockt man kurz davor. Hoffnung und Angst vermischen sich zu einem unbeschreiblichen Gefühlsmix. Gänsehaut, Unfähigkeit klar zu denken und zu sprechen.
Fällt die Antwort positiv aus, so möchte man am liebsten sein Glück herausbrüllen, schreiend durch die Straßen rennen, die Hände zum Himmel hoch reißen; oder man sackt auch einfach nur glücklich auf das Sofa und genießt das herausragend große Gefühl der Glückseeligkeit. In diesem Zustand ist man, wie man so schön sagt, imstande Berge zu versetzen, die schwierigsten Aufgaben zu meistern.
Doch sollte die Antwort negativ ausfallen, man ist nicht gewillt irgendetwas zu tun. Der Atem stockt, die Knie zittern, die Tränen können kullern. Man wird eingeengt, unfähig Luft zu holen, man meint man erstickt, starr auf der Stelle stehend oder liegend.
Ein Zustand der Depression ähnelnd, ist überhaupt ein Unterschied auszumachen?
Diese Phase kann mehrere Tage und Wochen anhalten, man kann nimmermehr klar denken.
Die Zeit fliegt an einem vorbei, ohne etwas mit ihr anfangen zu können/wollen.
Man denkt nur an sein Versagen, seine möglichen Fehler, warum es um Himmels Willen denn nicht geklappt hat.
Man verschwendet sozusagen wertvolle Lebenszeit.
Zeit, die man in die verschiedensten Dinge hätte investieren können.
Doch es fällt einem nichts mehr leicht, man glaubt nicht mehr an sich, man resigniert, zieht ein negatives Fazit, kommt nicht mit der „Stunde Null“ (nach „GunniHelm“) zurecht.
Die alltäglichsten Dinge kommen einem wie eine unüberwindbare Hürde vor, kommt weder darüber noch daran vorbei. Man ist am verzweifeln, zieht sich zurück, meidet jedweden Kontakt.
Freilich handelt nicht ein Jedermann so, aber doch ein großer Teil weißt solche Erscheinungsbilder auf.
So wertvolle Zeit geht verloren, dabei öffnet sich mit dem Zugehen der einen Türe sofort auch eine andere, alleine man kann oder will sie nicht auf Anhieb sehen. Man bemitleidet sich größtenteils selbst, anstatt das Leben weiterhin zu genießen und diesen Rückschlag zu meistern und womöglich eine Lehre daraus zu ziehen.
Man soll sich natürlich nicht hinter einer aufgebauten Fassade verstecken und gekünstelt fröhlich wirken, das ist nicht die Intention; jedoch muss man versuchen, das schlechte Erlebnis umzumünzen, beginnen die guten Seiten darin zu sehen, denn diese gibt es sicher auch. Jede Medaille hat eine Kehrseite. Die gute Seite hat eine schlechte, genauso wie die schlechte Seite eine gute hat.
Man muss sie nur erkennen wollen.
Das ist die Kunst!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Gemeint ist der Abschnitt im Leben, in dem man abhängig von einer anderen Person ist.
Nicht im Sinne von körperlicher Abhängigkeit, wie es z.B. im Falle einer Behinderung wäre. Nein, hierbei meine ich die Abhängigkeit von einer subjektiv gefällten Entscheidung, die über den weiteren Werdegang entscheiden kann.
Sei es im Beruf, ob man die angestrebte Stelle nun bekommt oder nicht, ob man den Ausbildungsplatz ergattert, in den perfekten Studiengang aufgenommen wird, oder ähnliches.
Oder sei es im zwischenmenschlichen Bereich. Hat die andere Person die gleichen Gefühle, wie ich sie für sie habe? Verzeiht sie [die andere Person] mir meinen Fehler? Kommen wir wieder zusammen?
In genau dieser Zeit wechseln sich die verschiedensten Gefühlszustände immer wieder ab.
Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – so heißt es in einem bekannten literarischen Werk. Wie zutreffend diese Zeile ist, kann man sich nicht vorstellen, wenn man eine solche Situation noch nie erlebt hat.
Ist man gerade noch optimistisch, dass das ganze zu einem guten Ende kommt und man danach stärker und glücklicher durchs Leben marschieren wird, so kann die Gemütslage ganz rasch und ohne Ankündigung ins genaue Gegenteil umschwenken. Man möchte am liebsten alles hinschmeißen, alles aufgeben; alles erscheint einem auf einmal so sinnlos, so unrealistisch, unerfüllbar. Die Decke fällt einem sprichwörtlich auf den Kopf, man ist völlig machtlos, kann dagegen auch rein gar nichts unternehmen, keinen Einfluss auf den Ausgang der Entscheidungsfindung der anderen Person nehmen. Hilflosigkeit, Traurigkeit, Zweifel, Unklarheit bestimmen das Denken.
Man wird dieses ungute Gefühl in der Magengrube einfach nicht los. Man wird von den eigenen Gedanken aufgefressen.
In jeder Sekunde hofft man auf baldige Antwort, parallel dazu hat man wiederum aber auch Angst vor einem negativen Ausgang, wenn man vor den Trümmerhaufen seiner Hoffnungen gestellt wird und man nun zusehen muss, wie man damit fertig wird.
Bei jedem Läuten des (Mobil-) Telefons hofft man, dass es diejenige Person ist, von der man gerade so abhängig ist; dass es zu einem guten Ausgang kommt; dass die Unsicherheit mit einem Mal, mit einem Anruf weggeblasen wird.
Man hofft vergebens; die Unbeständigkeit bleibt bestehen.
Sekunden dauern Minuten, Minuten dauern Stunden und Stunden dauern Tage – ein ungutes Gefühl. Unfähig an etwas anderes zu denken, sich abzulenken.
Doch kommt dann die Antwort, so stockt man kurz davor. Hoffnung und Angst vermischen sich zu einem unbeschreiblichen Gefühlsmix. Gänsehaut, Unfähigkeit klar zu denken und zu sprechen.
Fällt die Antwort positiv aus, so möchte man am liebsten sein Glück herausbrüllen, schreiend durch die Straßen rennen, die Hände zum Himmel hoch reißen; oder man sackt auch einfach nur glücklich auf das Sofa und genießt das herausragend große Gefühl der Glückseeligkeit. In diesem Zustand ist man, wie man so schön sagt, imstande Berge zu versetzen, die schwierigsten Aufgaben zu meistern.
Doch sollte die Antwort negativ ausfallen, man ist nicht gewillt irgendetwas zu tun. Der Atem stockt, die Knie zittern, die Tränen können kullern. Man wird eingeengt, unfähig Luft zu holen, man meint man erstickt, starr auf der Stelle stehend oder liegend.
Ein Zustand der Depression ähnelnd, ist überhaupt ein Unterschied auszumachen?
Diese Phase kann mehrere Tage und Wochen anhalten, man kann nimmermehr klar denken.
Die Zeit fliegt an einem vorbei, ohne etwas mit ihr anfangen zu können/wollen.
Man denkt nur an sein Versagen, seine möglichen Fehler, warum es um Himmels Willen denn nicht geklappt hat.
Man verschwendet sozusagen wertvolle Lebenszeit.
Zeit, die man in die verschiedensten Dinge hätte investieren können.
Doch es fällt einem nichts mehr leicht, man glaubt nicht mehr an sich, man resigniert, zieht ein negatives Fazit, kommt nicht mit der „Stunde Null“ (nach „GunniHelm“) zurecht.
Die alltäglichsten Dinge kommen einem wie eine unüberwindbare Hürde vor, kommt weder darüber noch daran vorbei. Man ist am verzweifeln, zieht sich zurück, meidet jedweden Kontakt.
Freilich handelt nicht ein Jedermann so, aber doch ein großer Teil weißt solche Erscheinungsbilder auf.
So wertvolle Zeit geht verloren, dabei öffnet sich mit dem Zugehen der einen Türe sofort auch eine andere, alleine man kann oder will sie nicht auf Anhieb sehen. Man bemitleidet sich größtenteils selbst, anstatt das Leben weiterhin zu genießen und diesen Rückschlag zu meistern und womöglich eine Lehre daraus zu ziehen.
Man soll sich natürlich nicht hinter einer aufgebauten Fassade verstecken und gekünstelt fröhlich wirken, das ist nicht die Intention; jedoch muss man versuchen, das schlechte Erlebnis umzumünzen, beginnen die guten Seiten darin zu sehen, denn diese gibt es sicher auch. Jede Medaille hat eine Kehrseite. Die gute Seite hat eine schlechte, genauso wie die schlechte Seite eine gute hat.
Man muss sie nur erkennen wollen.
Das ist die Kunst!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!